Gesche Piening

Vom Zauber der Nachfrage

Seien Sie dabei beim theatralen Festakt und feiern Sie mit uns den Aufbruch unserer kreativen Garagenfirma zum profitablen Kulturunternehmen! Eine Vollverausgabung für den Markt!

2013

Ort

HochX, München (Uraufführung)
Residenztheater, Marstall München, Rodeo Festival

Beschreibung

Trotz bundesweiter Erfolge und großer medialer Aufmerksamkeit müssen wir (Künstler) es uns eingestehen: Unsere Bilanzen fallen Jahr um Jahr gleichermaßen verheerend aus! Aus diesem Grund haben wir von der Produktionsfirma MARKTANTEIL folgende Konsequenzen gezogen: Theatrale Neugründung unserer kreativen Garagenfirma und die konsequente Umsetzung und Veröffentlichung unserer künstlerischen und vor allem ökonomischen Erwägungen.

Werden Sie Zeuge unseres spektakulären Aufbruchs zum profitablen Kulturunternehmen: Denn jedem Wachstum wohnt ein Zauber inne! Wir versprechen Ihnen, Sie für die neue Konsum- und Arbeitswoche zu stärken und stellen uns als kulturelle Sinn-Prothese im Wettbewerb zur Verfügung.

Erwerben auch Sie das Zertifikat „Kunst von glücklichen Künstlern“, ein Kultur-Zertifikations­verfahren, das MARKTANTEIL in 2013 ins Leben gerufen hat. Analog zur artgerechten Tierhaltung („Eier von glücklichen Hühnern“) stellt MARKTANTEIL den Münchner Bürgern ab sofort die Ware „Kunst von glücklichen Künstlern“ bereit. Bei Interesse wird dieses Zertifikat nach Prüfung auch anderen Künstlergruppen verliehen, auf dass die Stadt München schon bald auf eine saubere Kunst- und Kulturlandschaft blicken kann, die andere Standorte schwindeln macht.

MARKTANTEIL ist ein aus der Künstlergruppe TESTSET hervorgegangenes Ensemble unter der Leitung der Münchner Schauspielerin und Regisseurin Gesche Piening. MARKTANTEIL untersucht die Bedingungen von Kunst und Kultur in einer Zeit, in der künstlerischer Erfolg und öffentliche Aufmerksamkeit fast ausschließlich über ein geschicktes Agieren in den heutigen Marktstrukturen erlangt werden kann. Dabei fragt MARKTANTEIL nach den Möglichkeiten einer Kunst und Kultur, die sich nicht unter dem Decknamen der Professionalisierung einer maximalen Anpassung an das Gegebene verschreiben will.

In Kooperation mit: den Interdisziplinären Erlebniswissenschaften München, der Nehmerkonferenz Frankfurt, der Gesellschaft für Internationale Wissenshomöopathie, der Initiative Kunst für die Wirtschaft, dem Bündnis Saubere Kunst aus München sowie der Kulturschlampe e. V.

Förderer

Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, das i-camp, hausmusik und die DGB Jugend München

DGB Jugend München Logo hausmusik Logo

Mitwirkende

Mit: Stephan Benson, Sarah Dorsel, Sabrina Frank, Kenneth Huber, Tinka Kleffner, Thomas Meinhardt, Hussam Nimr, Wolfgang Petters, Gesche Piening, Judith Toth

Und mit: Willy Astor, Joseph Hannesschläger, Schorsch Kamerun, Luise Kinseher und Christoph Süß

Fotografie und Design: Gérard Pleynet
Musik und Komposition: Wolfgang Petters
Dramaturgie: Jan Deck
Licht: Wolfgang Wiefarn
Ton: Gregor Kuschel, Taru Pleynet
Medien: Zeno Legner
Öffentlichkeitsarbeit: Kathrin Schäfer Kultur PR

Pressestimmen

Eineinhalb Stunden wird im I-Camp ironisch die Anbiederung an die Gesetze der Marktwirtschaft geprobt. Es wird gelächelt, gerappt und der Beamer angeworfen. Das ist hübsch anzuschauen und trifft nicht zuletzt viele Kernpunkte der Debatte.

Süddeutsche Zeitung

Und das Wohltuende an den Arbeiten der 35-Jährigen ist, dass sie Verantwortung nicht an „die Anderen“ delegieren. (…) Die letzte Frage ist immer: Was lasst ihr eigentlich mit euch machen, Leute?

Nachtkritik

Freie Kunst trifft auf Freie Marktwirtschaft. Das geht selten gut aus für die Künstler. Die Regisseurin und Schauspielerin Gesche Piening dreht mit ihrem Stück den neoliberalen Spieß in einer ironischen Wendung um.

Bayerischer Rundfunk

Was sich vordergründig als harmlose Persiflage tarnt, die auf simple Weise gängiges Vermarktungsvokabular verulkt, entpuppt sich bei intensiver Betrachtung giftiger als jede Satire es sein könnte.

Freitag

Die Eröffnungsproduktion des diesjährigen Rodeo-Festivals malt (…) die traurige Version einer zum Standortfaktor funktionalisierten Kunst in Form einer Revue an die Wand, in der sich die Akteure als kulturelle Sinn-Prothesen zur Verfügung stellen und tapfer rappen „Kritik raus“ – „Sehnsucht rein".

Theater heute

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Brenne und sei dankbar
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