Requiem für Verschwundene
Ort
Neben der St. Lukaskirche in München
Beschreibung
Jährlich werden in München über 600 Menschen von Amts wegen bestattet. Tendenz kontinuierlich leicht steigend.
„Von Amts wegen“ wird eine Bestattung dann durchgeführt, wenn keiner der bestattungspflichtigen Angehörigen bereit ist, die Totenfürsorge zu übernehmen. Oder es keine bestattungspflichtigen Angehörigen mehr gibt. Oder diese nicht ausfindig gemacht werden können.
Die Hörinstallation „Requiem für Verschwundene“ möchte dieser einsam und unbemerkt verstorbenen Münchnerinnen und Münchnern gedenken. Dafür wurden stellvertretend für alle von Amts wegen Bestatteten sechs Biographien ausgewählt, für die Totenrequien komponiert wurden.
Diese Totenrequien stehen im Mittelpunkt der Hörinstallation, die ursprünglich als Theaterpremiere im HochX geplant war, coronabedingt aber in eine Hörinstallation unter freiem Himmel umgewandelt wurde.
Förderer
Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
In Zusammenarbeit mit dem Kunstausschuss St. Lukas.
Mit freundlicher Unterstützung durch das HochX Theater und Live Art
Mitwirkende
Künstlerische Gesamtleitung und Text: Gesche Piening
Konzeptionelle Mitarbeit und Dramaturgie: Katja Huber
Komposition: Moritz Eggert, Maria Hafner, Mathis Nitschke, Wolfgang Petters, Manuela Rzytki, Asmir Šabic
Musiker*innen: Zoro Babel, Farandole-Quartett, Mathias Götz, Maria Hafner, Claudia Kaiser, Martin Lickleder, Mathis Nitschke, Wolfgang Petters, Peter Pichler, Manuela Rzytki, Asmir Šabic
Installation: Jan Ott
Sprecher*innen: Maria Hafner, Andreas Neumann
Sprachaufnahmen: Manuela Rzytki
Mastering: Zoro Babel
Graphik und Design: Jeannette Kummer
Produktion: Ulrich Zentner
PR & Öffentlichkeitsarbeit: Kathrin Schäfer KulturPR
Pressestimmen
„Requiem für Verschwundene“ stellt Verbindungen her zu Menschen, die man nie gekannt und nie vermisst hat. Der Hörgang, den man noch besser versteht, wann man sich auch die Hörspiele vorher anhört, schenkt den einsam Verstorbenen tatsächlich etwas Würde und erinnert, ohne moralisch zu werden, daran, dass man sich am Ende doch nur zu Lebzeiten umeinander kümmern kann.
Süddeutsche Zeitung
Und so handeln diese Geschichten von Einsamkeit, Alkoholismus, psychischem Verfall. Die Musik atmet diese Trauer. Die Werke etwa von Maria Hafner, Manuela Rzytzki und Moritz Eggert reichen von Avantgarde über Neofolk bis hin zu klassischer Singer-Songwriter-Duktus. Doch eint sie Verzweiflung und Klage. Der Besucher braucht Mut, sich ihnen zu stellen. Und wird danach als ein anderer in die Gesellschaft zurückkehren. Hoffentlich.
Münchner Merkur
Eine berührende und sehr nachdenklich machende Installation im Öffentlichen Raum, die unbedingt, womöglich als Wanderausstellung erhalten bleiben sollte.
Donaukurier Ingolstadt
Ich bin berührt. Es ist eine absolut gelungene Hörinstallation. Eindringlich, aber nicht moralisierend.
Radio Lora