
Mein Schneck ist mir Bedürfnis
Ort
Bayern 2 (Ursendung)
Übernahme: NDR, DLF
Beschreibung
Unser Umgang mit Haustieren hat sich gewandelt, fundamental. Ob Katze oder Hund, Kanarienvogel, Flusskrebs oder Assel – als beste Freunde und treuste Begleiter mit einer Vielzahl menschlicher Errungenschaften und Privilegien sind unsere Haustiere längst ernst zur ernst zu nehmenden Konsumentengruppe geworden. Und der Markt stellt ihnen eine umfangreiche Produkt- und Diensleistungspalette bereit: Von der Wohnungseinrichtung im tierischen Möbeldesign und dem Traumurlaub im Tierhotel über Vorsorge-Möglichkeiten für schlechtere Zeiten bis hin zur letzten Ruhe auf dem Tierfriedhof. Es ist für alles gesorgt. Die Angebote unserer Wohlstandsgesellschaft schließen die Tiere mehr und mehr mit ein und gestalten ihre Biographien ganz nach unserem Vorbild.
Unterdessen werden Haustiere auch für die Tierhalter dank innovativer Forschung und breiter Angebotspaletten immer attraktiver. Für jedes Geld-, Zeit-, und Platzbudget findet sich das passende Tier: Von den versorgungsintensiven Haustierklassikern mit stetig steigender Lebenserwartung bis hin zu pflegeleichten und kurzlebigen Käfern – niemand muss mehr darauf verzichten, sein Fürsorge-Bedürfnis nach Belieben auszuleben. Haustiere sind hoch im Kurs.
Doch auf welchen politischen Grundannahmen basiert die ökonomisch geprägte Verhaltensweise gegenüber unseren Haustieren? Und an welchem Punkt geraten sie mit unserer Tierliebe in Widerspruch? Welche ethischen Fragen wirft unsere Tierliebe auf? MEIN SCHNECK IST MIR BEDÜRFNIS begibt sich auf die Suche nach dem ökonomischen und ethischen Status Quo. Ist ein Haustier einfach nur das, was der Einzelne draus macht?
Mitwirkende
Text und Regie: Gesche Piening
Sprecher*innen: Katja Bürkle, Johannes Hitzelberger, Marlen Reichert und Michael Tregor
Interviewpartner*innen: Prof. Dr. Roland Borgards, Besucher*nnen und Verkäufer*innen der Heimtiermesse Hannover 2016, Mitarbeiter*innen eines Tierhotels, eines Tiernotrufs und eines Tierfriedhofs
Kontrabass: Barbara Streidl
Gesang: Sextett „Wagnis3“
Ton und Technik: Josuel Theegarten
Redaktion: Katja Huber
Produktion: Bayerischer Rundfunk 2016